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In diesen Leitlinien soll erklärt werden, welche Kriterien genutzt werden sollen, um die Leistungen von Wissenschaftler:innen zu evaluieren. Diese Evaluation passiert auf mehreren Ebenen, z.B. bei Bewerbungs- und Berufungsverfahren, bei Beförderung und Tenure-Verfahren, oder bei der Evaluation von Zielvereinbarungen innerhalb der Einrichtung. Es sollte eine möglichst holistische Beurteilung von Leistungen anhand verschiedener Dimensionen angestrebt werden. Leitlinien sollten dabei folgende Fragen beantworten:
- Welche Foschungsoutputs werden betrachtet und evaluiert (z.B. Publikationen, Preprints, veröffentlichte Forschungsmethoden und Forschungsdaten)?
- Wie werden Forschungsoutputs evaluiert, wie werden Metriken dabei genutzt? Dabei könnte auf Leitlinien zum Umgang mit bibliometrischen Informationen verwiesen werden. Anstatt alle Forschungsoutputs zu evaluieren, könnte auch nur eine Auswahl genauer betrachtet werden, damit Gutachter die Möglichkeit haben, wenige Outputs im Peer-Review qualitativ zu beurteilen, ohne auf quantitative Metriken zurückzugreifen.
- Werden Fähigkeiten in Management und Leadership beurteilt? Welche Kriterien werden dabei genutzt (z.B. erfolgreiches Mentoring und Supervision von Studierenden/ wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, positives Feedback von Mitgliedern der Arbeitsgruppe und Vorgesetzten, erfolgreiche Weiterbildungen in Management und Leadership)? Auch hierbei sollte darauf geachtet werden, dass quantitative Metriken sinnvoll genutzt werden, z.B. kann man von der Anzahl von erfolgreich abgeschlossenen Studienabschlussarbeiten und Dissertationen keine Rückschlüsse auf Managementqualitäten von Gruppenleitungen ziehen.
- Wird Good-Scientific-Citizenschip beurteilt und welche Kriterien werden dabei genutzt (z.B. die Teilnahme an akademischer Selbstverwaltung, Gremienarbeit, Peer-Review von Publikationen und Förderanträgen, Aufbau oder Unterstützung von Netzwerken)?
- Wird die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis, (z.B. in Produkte, Dienstleistungen, Richtlinien) beurteilt? Wenn ja, welche Art der Umsetzung wird beurteilt und nach welchen Kriterien?
- Wird Erfahrung mit Open-Science-Praktiken evaluiert? Wenn ja, welche Open-Science-Praktiken? Nach welchen Kriterien wird Erfahrung beurteilt? Es sollte dabei nicht erwartet werden, dass Wissenschaftler:innen Erfahrungen mit allen Open-Science-Praktiken haben. Stattdessen sollte durch das Profil der Wissenschaftler:innen ersichtlich werden, welche Priorität Open-Science-Praktiken für sie in Forschung und Lehre haben und welche Potentiale zur Weiterenwicklung bestehen.
Ideen für Leitlinien
- UKRN Statement on Responsible Research Evaluation
- Bibliometrics Policy des University College London
- Bericht der Europäischen Kommission mit der Open Science Career Assessment Matrix (OS-CAM) ab S. 15
- NOR-CAM, eine Adaption der OS-CAM in Norwegen, v.a. mit Kriterien ab S. 19
- Niederländisches National Programme Open Science Positionspapier
- Royal Society Report zu Research Culture
- Royal Society Report zu Core Values of Science
Beispiele für alternative Formen akademischer CVs
- LSE Blogbeitrag mit einer Sammlung alternativer CV-Formate
Case studies für Kulturveränderungen
- Sammlung von Case Studies auf San Francisco DORA Website
- Case study University Medical Center Utrecht
- Neue Kriterien in Berufungsverfahren der Charité Universitätsmedizin Berlin